26. Arnsberger ADAC Klassik 2018

Am 25. August 2018 veranstaltete der AMC Arnsberg zum 26. Mal die Arnsberger ADAC Klassik. 76 Starter machten die Veranstaltung trotz anfänglicher Regentropfen zu einer gelungenen Ausfahrt.

Die Gesamtwertung der 26. Arnsberger Klassik kann hier heruntergeladen werden:

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Alle weiteren Informationen befinden sich auf der Seite der Arnsberger Klassik.

Rennsportliches Highlight: AMC Arnsberg beim GT-Masters Rennen am Nürburgring

Ein Höhepunkt des Rennsportjahres sind die Rennen der GT Masters Serie, die vom ADAC veranstaltet werden und auf so namhaften Strecken wie Oschersleben, Salzburgring, Zandvoort, Hockenheim und natürlich dem Nürburgring stattfinden. Hier kann man noch „klassisches“ Rennsport-Flair erleben und ganz nah dran sein am Geschehen. So kann es wohl auch nicht verwundern, dass satte 23 AMC-Clubmitglieder das Angebot des ADAC Westfalen nutzten und für einen geringen Kostenbeitrag dem „Ruf des Rings“ am 05. August folgten.

Los ging es bereits sehr früh am Morgen um 7 Uhr bei der ADAC-Zentrale in Dortmund. Dort sollte der Doppeldeckerbus in Richtung Eifel starten. Mit 23 Personen sicherte sich der AMC direkt den unteren Bereich des Busses. So konnte man die folgenden 2 Stunden 15 Minuten Fahrt gut und bequem verbringen.

Am Nürburgring angekommen erfolgte zunächst der „Check In“ der Teilnehmer im ADAC-VIP-Zelt im Fahrerlager. Hier war erst einmal Frühstücken angesagt. Danach konnte das spezielle Motorsport-Flair am historischen Nürburgring hautnah live erlebt werden. Im Rahmen des „Pitwalk“ standen Fahrzeuge und Fahrer direkt vor einem und wurden erlebt und bestaunt. Autogramme gab es ohne Ende und auch das ein oder andere Grid Girl wurde gesehen. Im Gegensatz z.B. zur Formel 1 gehören solche traditionellen, volksnahen Elemente hier noch unbedingt zur Show dazu! Die Zeit verlief wie im Flug, bei den ganzen interessanten Menschen und Fahrzeugen.

     

Dann wurde es aber auch Zeit für die Rennen. Positionswechsel auf die Tribüne. Von hier aus konnten die AMC Mitglieder im Rahmenprogramm zunächst den Porsche Carrera Cup Deutschland und dann das eigentliche Rennen der GT Masters-Serie bei bestem Wetter (auch das gibt es in der Eifel!) verfolgen. Diverse hochkarätige Teams kämpften auf heißem Asphalt um den Sieg im zweiten Rennen (das erste Rennen wurde bereits am vorherigen Samstag ausgetragen). Am Ende konnten sich Filip Salaquarda und Frank Stippler vom Team ISR auf Audi A8 LMS mit ca. 11,5 Sekunden Vorsprung vor Maximilian Götz und Markus Pommer auf Mercedes-AMG durchsetzen. Das Besondere: Das Team ISR ist eine tschechische Mannschaft, fuhr hier den ersten Sieg überhaupt ein und ist damit die insgesamt 37. Mannschaft der Serienhistorie, der ein Sieg im ADAC GT Masters gelang. Für Frank Stippler war der Sieg im Sonntagsrennen der insgesamt zweite im ADAC GT Masters. Seinen ersten holte der Lokalmatador aus Bad Münstereifel ebenfalls auf dem Nürburgring: im Jahr 2008 zusammen mit Lance David Arnold im Porsche. Es war der erste Sieg eines „Neunelfer“ in der Serie überhaupt. Kein anderer Fahrer in der ADAC GT Masters-Historie hat eine so lange Siegesspanne.

Im Anschluss an die Rennen war aber noch nicht Schluss, denn der Nürburgring bietet mehr. Die AMC-Gruppe teilte sich. Während ein Teil das Ringwerk auf Shopping-Tour bevölkerte, und sich andere mit abgefahrenen Reifen von Rennautos für die heimische Sammlung eindeckten – dies ist kein Scherz, sondern gelebte Motorsportleidenschaft. Im Fahrerlager stand ein ganzer LKW mit alten Rennreifen zur Selbstbedienung. Echte Benzinjunkies legen eine Glasplatten drauf und haben dann einen stilvollen Tisch fürs heimische Wohnzimmer  – suchte der Rest der Mannschaft bei immer noch bestem Wetter den Biergarten vor dem ADAC-Zelt auf und stärkte sich bei Bitburger und Grillsteaks. Pünktlich um 17 Uhr erfolgte dann nach einem erlebnisreichen Tag die Rückfahrt mit dem Bus nach Dortmund und anschließend individuell ins heimische Sauerland. Alle Teilnehmer waren sich einig: ein super Tag am Nürburgring, perfekt organisiert vom ADAC!

 

29.09.2018 / 48. ADAC Rallye Stemweder Berg Historic / Stemwede

Zum letzten Lauf des ADAC Oldtimer Cup Westfalen-Lippe hat der AMC Stemeder Berg eingeladen. Start und Ziel ist das Hotel-Restaurant Wilhelmshöhe auf dem… Stemweder Berg nordöstlich von Osnabrück nahe dem Dümmer See.  Auch der AMC Stemweder Berg ist traditionell motorsportlich sehr aktiv,  so wird z.B. auch regelmäßig eine „richtige Rallye“ ausgerichtet. Die „historische“ Version wird immerhin schon zum 48. Mal verstaltet.

29.09.2018 48. ADAC Rallye Stemweder Berg Historic
Veranstalter: AMC Stemweder Berg e.V. im ADAC
Team: Martina Schäfer / Frank Schäfer auf BMW 528i

Da Start und Ziel im Hotel-Restaurant Wilhelmshöhe erfolgen, gibt es die Möglichkeit für weiter auswärtige Teilnehmer, hier auch direkt zu übernachten, um sich eine extreme Frühanreise und/oder eine nächtliche Heimfahrt zu ersparen. Die Lage auf dem Stemweder Berg ist zudem landschaftlich sehr reizvoll und so kann man hier schön ein „verlängertes“ Wochenende verbringen. Ein absoluter Pluspunkt ggü. anderen Veranstaltungen mit den bekannten oder auch berüchtigten Starts und Zieleinläufen in rustikalen Autohäusern 🙂

 

Nachdem wir also schon am Vorabend Küche und Bar in Anspruch nehmen konnten, ging es am Rallyetag selber mit Papier- und technischer Abnahme los. Bei bestem frühherbstlichem Sonnenwetter trafen sich viele bekannte Gesichter und Rallyeteilnehmer, auch wenn einer solchen Veranstaltung sicherlich ein größeres Teilnehmerfeld zu wünschen wäre (dazu später mehr). Bei der Papierabnahme erhielt man dann auch direkt das Roadbook für die komplette Veranstaltung. Besonderheit: die Aufgabenstellung für die insgesamt 3 Orientierungsetappen gab es immer erst direkt am Start zu diesen Abschnitten.

Insgesamt gab es somit drei verschiedene Arten von „Aufgabenstellungen“:

  • Sollzeitprüfungen inkl. Überwachung der Strecke mit stummen Kontrollen
  • Orientierungsetappen mit stummen, unbesetzten Kontrollen sowie besetzten Stempelkontrollen
  • Überführungsetappen nach Karte ohne Kontrollen

Chinesenzeichen kamen nur vereinzelt als Beimischung bei den Kartenaufgaben i.S. einer Chinesenrallye zum Einsatz. Die Sollzeitprüfungen waren alle eher lang, d.h. keine 5- oder 10-Sekunden Prüfungen, und alle hatten insgesamt 3 Messpunkte und waren als Rundkurse ausgestaltet. Mit den insgesamt 4 GLP´s kam man somit auf 12 Messungen per Lichtschranke! Positiv daran ist neben dem Fahrspass, dass die Endergebnisse dann nicht, wie bei anderen Veranstaltungen, an wenigen oder gar einzelnen Prüfungen hängen.

  

Auch die Orientierungsaufgaben waren durchaus anspruchsvoll, auch wenn das nicht immer gleich so aussah. Der wechselnde Kartenmaßstab und der Streckenverlauf durch überwiegend sehr land(wirt)schaftlich geprägtes Gebiet sorgten für genug Anspannung bei Fahrer und Beifahrer. Die Ori-Aufgaben hatten hierbei eindeutig „norddeutschen“ Einschlag, dieses wurde dann kombiniert mit anspruchsvollen Zeitprüfungen. Viel Vorzeit hatte man eigentlich níe. Und auch innerhalb der GLP´s musste mit Baumaffen gerechnet werden. Auch gab es bewusst eingesetzte Negativkontrollen. Insgesamt also für eine „touristische“ Klasse ein durchaus ambitioniertes Niveau mit einem guten, sehr ausgewogenen Mix aus Zeit- und Ori-Aufgaben, wie man es selten findet.

Erfahrungsgemäß braucht man bei jeder Rallye ein paar Minuten oder KM, um sich einzufahren. Keine Chance dazu am Stemweder Berg, hier startete man direkt in die erste 3er GLP! In der Zeitprüfung war die Haupt-Herausforderung dann eigentlich weniger die Zeit, sondern eher das Finden der richtigen Strecke unter „Zeitdruck“.

  

Nach zwei „OE-Aufgaben“ und zwei Rundkursen erfolgte dann die Mittagspause im Dreimädelhaus in Espelkamp-Isenstedt.  Hier gab es schon die ersten Diskussionen über Interpretation und Lösung in der OE2… Kürzeste Gesamtstrecke mit „nur“ zwei Pfeilen war gefragt und nicht (für alle) eindeutig lösbar…

Der Re-Start erfolgte in die Nachmittagsetappe mit weiteren 2 Zeitprüfungen und einer weiteren OE-Aufgabe. Bei letzterer näherte man sich wieder dem Stemweder Berg und somit roch das ganze nach Fallen im Sinne der zu vermeidenden „Gegenläufigkeit“. Gefunden hatten wir aber nichts. Nach der abschließenden, vierten, Zeitprüfung mit 3 Messungen ging es dann zurück auf die Wilhelmshöhe mit Zieleinfahrt und Sektempfang.

  

Kurz darauf hingen schon die ersten Ergebnisse, Musterbordkarten und Lösungen. Wir wollten noch einen Wein an der Bar trinken, da wurde schon zum Essen im Saal gebeten. Selten haben wir so ein schönes und stimmungsvolles Abendessen bei einer Rallye erlebt. Nix Schnitzelbuffet und Gemüse aus dem Wasserbecken oder Bierzeltgarnitur im Autohaus! Hier gab es ein serviertes 3-Gänge-Menü vom Feinsten. Bekannterweise fahren wir ja keine Oldtimer-Rallyes wegen dem Essen. Aber hier passte einfach alles. Gleiches kann man auch von den Ergebnissen sagen. Angesichts eines sehr hochkarätigen Starterfeldes (Teilnehmer kamen sogar aus Berlin extra angereist!) waren und sind wir mit dem 2. Platz in der Klasse und dem 5. Rang gesamt sehr zufrieden (die Gegenläufigkeit zwischen Vor- und Nachmittagsetappe hatten wir „natürlich“ übersehen, befanden uns damit aber in guter, zahlreicher Gesellschaft). Obwohl es am Ende doch noch eine Korrektur der Musterlösung nach einschlägigen „Protesten“ gab… das war aber auch der einzige Wehrmutstropfen einer ansonsten rundum sehr gelungenen Veranstaltung, der mehr Teilnehmer zu wünschen wären. Hier hört man, dass das durchaus gehobene Anspruchsniveau abschreckend wäre… auf der anderen Seite war das Niveau wohl in der jüngeren Vergangenheit auch noch anspruchvoller. Wir finden, so wie es 2018 war, kann es gerne bleiben!

Da wir eine weitere Übernachtung im Hotel gebucht hatten, konnten wir den Abend noch an der Bar ausklingen lassen. Stichwort: Benzingespräche. Naja, jedenfalls Sprit 🙂 Dabei konnten wir auch noch den diversen Anekdoten der anwesenden Rallye- und ADAC-Prominenz lauschen 🙂

  

Fazit: Sehr professionelle und schön gemachte Veranstaltung. Besonders ausgewogenes Verhältnis von Zeit- und Ori-Aufgaben, mit jeweils gehobenem Anspruch, aber immer sehr fair. Extrem gutes Kartenmaterial und Baumaffen ohne Tricks. Für Anfänger geeignet, die noch etwas lernen wollen und Frustrationstoleranz haben.  Abendveranstaltung inkl. Catering TOP und sehr stimmungsvoll.

25.08.2018 / 38. Cheruskerfahrt Klassik / Detmold

Der Name des Veranstalters ist Programm: Start und Ziel dieser Traditionsveranstaltung sind direkt am Hermannsdenkmal auf 386 Meter Höhe im Teutoburger Wald. Mitfahren dürfen allerdings nicht nur Cherusker, sondern wie üblich Oldtimer und Youngtimer aller Art, auch solche aus Italien… 🙂

25.08.2018 38. Cheruskerfahrt
Veranstalter: MSC Herrmannsdenkmal e.V. im ADAC
Team: Frank Schäfer / Hans-Jürgen Kirschbaum auf BMW 528i

Das Lokal auf der Grotenburg hatte zwar Pleite gemacht, stand rechtzeitig zur Veranstaltung aber zum Glück wieder zur Verfügung. Nachdem das Wetter wochenlang mit 30 bis 40 Grad Sonne verwöhnt (?) hatte, war es empfindlich kühl und den ganzen Tag über wechselten trockene Abschnitte mit zum Teil sehr heftigen Regenschauern ab. „Lippische April-Fahrt“ hätte als Name auch gepasst… Papierabnahme, Frühstück und Vor-Start waren am Hermannsdenkmal, der eigentliche Start aber erst 45 Minuten später in Detmold am Staatstheater.  Die Fahrtunterlagen zeigten Erwartetes: Aufgabenstellung nach Kartenskizze mit überwiegend durchgehender roter Linie und insgesamt 5 GLP. Auf die Unterteilung in verschiedene Abschnitte mit ZKs wurde verzichtet, was für Entspannung im Fahrtablauf sorgte. Die GLPs hatten es aber dafür in sich, es gab mehrere Aufgaben mit mehr als 1 Messung und eine Prüfung führte sogar durch eine Scheune.

Die Kartenaufgaben sahen erst einmal recht einfach aus, was aber etwas täuschte. Zum einen war der Maßstab von 1:50.000 sehr schwer lesbar, ohne Brille und Lupe ging da nichts. Zum anderen war das Kartenmaterial an vielen Stellen (auf den 2. Blick hin) erkannbar alt, da ganze Gewerbegebiete, Strassen etc, nicht eingezeichnet waren. Also Kartenfehler en masse. Auch ohne trickreiche Fallen war die Streckenfindung somit an vielen Stellen recht frickelig. Höhepunkt dazu kurz vor der Pause, wo es über einen Hof ging und man sich falsch unterwegs fühlte, der anschließende Baumaffe aber bestätigte, dass dies tatsächlich so gewollt war.

  

Der Ablauf war insgesamt sehr routiniert und professionell gestaltet und so fand man sich abends wieder auf der Grotenburg ein. Einen Parkplatz direkt am Hermannsdenkmal findet der Oldtimer auch nicht alle Tage!

         

Analog zu ähnlichen Veranstaltungen ist auch bei der Cheruskerfahrt ein „Null-Fehlerpunkte“-Ergebnis bei den Orientierungsaufgaben angesagt, um vorne mitspielen zu können. Entscheidend sind dann die Zeitprüfungen. Da wir in beiden Teilbereichen nicht wirklich brillieren konnten, endete der Rallye-Tag bereits vor der Siegerehrung, da für die Heimfahrt auch noch 1,5 bis 2 Stunden anzusetzen waren.

Fazit: Routinierte Veranstaltung mit schönem/besonderem Ambiente an Start und Ziel und überwiegend langschaftlich reizvoller Streckenführung durch den Teutoburger Wald. Für die Karten braucht man gute Augen, die Zeitprüfungen haben (was man so hört) gegenüber den Vorjahren im Anspruch zugelegt.

11.08.2018 / 4. Historische Rallye Burg Altena / Altena

Erst zum vierten Mal wird die Burg-Rallye in Altena veranstaltet, ist aber „schon“ Teil des OWL-Cups und auch des ADAC Classic Revival Pokals. Etwas untypisch für die eher nördlichen Breitengrade ist die Ausrichtung der Veranstaltung: keinerlei Ori-Aufgaben, dafür wird versucht, das eher süddeutsche Lichtschranken-Massaker auch in NRW zu etablieren: Insgesamt ca. 230 KM Strecke an einem Tag mit insgesamt 12 Zeitprüfungen in den beiden Klassen. Tourensportlich belässt man es bei 12 Messungen (also 1 je Prüfung), in der sportlichen Klasse gibt es ingesamt jedoch satte 44 Zeitmessungen, d.h. je Prüfung im Schnitt 3,7 Lichtschranken…. Sowas haben wir mal bei der NAC-Rallye Süd in Nürnberg ausprobiert. Leider hat uns die empfohlene Rallye-App dabei etwas im Stich gelassen und einen „echten“ Schnitt-Computer wollten wir uns bisher auch nicht anschaffen. Also klare Wahl für die tourensportliche Variante in Altena.

Interessant: die Darstellung der Prüfungen mit Sollzeiten und Google-Maps Bildern ist schon ca. 14 Tage vor der Veranstaltung im Internet verfügbar. Auf den Überraschungsmoment wird demnach nicht gesetzt. Dafür gibt man den „Zeitfetischisten“ ausreichend Gelegenheit, zuhause vor der Veranstaltung schon mal mit den Veranstalterzeiten im eigenen Hof oder der Garage zu trainieren.

11.08.2018 4. Historische Rallye Burg Altena
Veranstalter: MSC Altena e.V. im ADAC
Team: Martina Schäfer / Frank Schäfer auf BMW 528i

Die Veranstaltung beginnt (optional) schon am Freitag abend. Eine Stunde lang kann man sich bei den Stadtwerken einschreiben und die Unterlagen im Empfang nehmen. Davon machen schon einige Teilnehmer Gebrauch. Danach ein erstes Highlight: Sektempfang mit Zwiebelkuchen auf der historischen Burg Altena. Sehr beeindruckend. Man konnte sogar mit dem Oldtimer direkt bis in den Burghof fahren, was wir uns allerdings nicht getraut haben. Sehr schöne Stimmung und ein freundlicher Empfang. Vom Balkon des Burg-Restaurants hat man einen Blick über die Stadt und das Lennetal. Vom Charakter der Veranstaltung zeugt das Grußwort zur Nacht „Gute Nacht und viel Erfolg beim Programmieren“…

Am Samstag, dem eigentlichen Rallyetag, geht es sehr früh los, Start erstes Fahrzeug 09.00 Uhr. Zum Frühstück sitzen die ersten Teilnehmer wohl schon gegen 07.00 Uhr in den Stadtwerken (wir nicht). Interessant, dass sich die ca. 65 Teilnehmer fast gleichmäßig auf die beiden Klassen -sportlich / tourensportlich – aufteilen. Keine Überraschungen bei den Aufgabenstellungen, die gab es ja schon vorher. Das Roadbook umfasst alle Etappen, und ist sehr klein in A5 gestaltet. Das kennt man in diesen Breitengraden auch eher weniger. Das Handling ist dadurch ganz gut, aber der Druck auch sehr klein und die Übersichtlichkeit leidet etwas. Zumal wir feststellen mussten, dass es doch viele Fehler im Roadbook gab, insbesondere falsche Distanzangaben. Aber auch fehlerhafte Chinesenzeichen waren dabei. Einiges davon wurde vorab im Roadbook schon manuell korrigiert, ein paar Hinweise gab es auch bei der Fahrerbesprechung. Aber es verblieben auch noch einige Fehler. Allerdings muss man auch sagen, dass wir uns kein einziges Mal verfahren haben. War also nicht soooo dramatisch, bzw. man konnte ein bisschen vor Ort interpolieren. Was man aber auch feststellen muss: nicht so erfahrene Teams können durch solche Fehler massiv verunsichert werden, denn gerade als Neuling geht man durchweg davon aus, dass das Roadbook stimmt und man selber was falsch macht.

Am Start direkt die erste 12 Sekunden-Prüfung und dann ging es mit den Zeitwertungen Schlag auf Schlag weiter. Der legendäre „Wix-Berg“ wartete, der nicht nur gerne im Sommer mal brennt, sondern auch für diverse Heiterkeitsmomente sorgte 🙂 Die hohe Anzahl der ZK und WP-Prüfungen im Laufe des Tages sorgte für Abwechslung, so dass man die „fehlenden“ Ori-Aufgaben ausnahmsweise mal nicht vermisste. Gerade am Vormittag führte die Strecke auch durch das Bergische mit vielen schmalen Tälern und historischen Industrieanlagen. Auch die Wertungsprüfungen waren durchaus besonders gestaltet. So gab es z.B. mehrere WP´s, die durch eine Halle führten, oder ein Slalom oder eine halbe Umrundung eines Baumes, etc.

Außerdem standen die Lichtschranken gerne mal schräg oder weit auseinander oder nicht gerade da, wo man sie vermutete (hinter einer Kurve, etc.). Allerdings – bei einer Veranstaltung, wo es „nur“ Zeitprüfungen gibt, ist das wohl auch zu erwarten. Ein weiterer Höhepunkt neben dem Slalom war die „echte“ Schnittprüfung, wo man konstant 30 km/h fahren musste, mit geheimer Schnittkontrolle.

   

Den Mittagssnack servierte die Freiwillige Feuerwehr und dann erfolgte der Re-Start zur Nachmittags-Etappe. Zu diesem Zeitpunkt hatte man schon 10 von 13 Prüfungen absolviert, war aber erst ca. die Hälfte der Strecke gefahren… den Rest des Tages ging es durch das Hoch-Sauerland bis nach Arnsberg. Viele Ortsnamen erinnerten hier an verschiedene Etappen der Arnsberger Klassik oder legendärer Club-Ausfahrten. Für Insider: Ich sag nur „Hövel“ und „Wettmarsen“.  Es gab auch mindestens zwei sehr lange Berg-Überfahrten, wo man es mal so richtig krachen lassen konnte. Insgesamt zog sich der Nachmittag aber ein bisschen in die Länge, weil es einfach nicht mehr so viele Prüfungen gab. Für die Kaffeepause hatte die Firma SKS ihre Tore buchstäblich geöffnet und die Prüfung vorher führte noch einmal durch eine Werkshalle.

Nach der Ziel-ZK, wiederum bei den Altenaer Stadtwerken, erfolgte noch die Fahrzeugvorstellung auf dem roten Teppich am neu gestalteten Lenne-Kai. Inklusive Roter Rosen und Sektempfang! Danach und für den Rest des Abends ging es in die Burg Botzlar, einer Art Bürgerhaus, in dem der AC Altena aber mal so richtig aufgefahren hatte. Grill und Bierstand, ok, aber auch eine club-eigene Cocktailbar und ein sagenhaftes, selbst erstelltes Buffet. Sowas ist wirklich einzigartig.

Bei bestem Rallye-Wetter konnte man sich so die Zeit bis zu den Aushängen und der Siegerehrung vertreiben… und vertreiben… und vertreiben.

Denn hier kam es einmal mehr zu den von anderen Veranstaltungen schon bekannten Unstimmigkeiten, Nachfragen, Diskussionen und ggf. auch Korrekturen.  Die einzelnen Zeiten hingen zwar früh, aber die Ergebnisliste erst gegen 22 Uhr und die Siegerehrung begann erst um ca. 23 Uhr und verlief auch recht chaotisch.  Zum Teil hatte nicht nur das Publikum den Überblick verloren, wer jetzt gerade in welcher Klasse wofür welchen Sonderpreis bekommt. War durchaus unterhaltsam mit beinahe „Slapstick-Qualität“, aber nüchtern betrachtet war das natürlich ein bisschen schade…  Gerade wenn man einen offiziellen „Zettel“ nutzt, und eine Frage bzw. Bitte zur Klärung einreicht, möchte man doch auch eine Rückmeldung bekommen. Aufgrund der Hektik und Unübersichtlichkeit kann man als Teilnehmer am Abend selber sein Ergebnis kaum wirklich nachvollziehen. Aber ok, am Ende hat es dann u.a dank der Streichregel noch zu einer absolut respektablen Platzierung gereicht. Im Nachgang zur Veranstaltung gingen Unklarheiten, Diskussionen und auch Korrekturen dann weiter. Zum einen war das Streichergebnis in der Auswertung nicht berücksichtigt worden, zum anderen erfolgte die Klasseneinteilung und damit Auswertung nicht vollständig dem Reglement des ADAC OWL-Cup, so dass auch da noch Umrechnungen erfolgen mussten. Das ist doch sehr schade und eigentlich auch unnötig bei einer ansonsten so schönen Veranstaltung!!

Fazit: Schöne und stilvolle Veranstaltung für (reine) Zeitfahrer mit besonderem Rahmenprogramm und Flair, coolen Locations für die Prüfungen und einem insgesamt sehr hohen Unterhaltungswert.  Schwächen im Ablauf und vor allem bei der Auswertung und Veröffentlichung der Ergebnisse sollten eigentlich in den Griff zu kriegen sein, insofern Teilnahme-Empfehlung für die Folgejahre – nicht nur für Club-Präsidenten der Morgan-Fahrer 🙂

Hier ein Bericht aus 2017 von der Ecurie Aix-la-Chapelle e. V.
http://www.ecurie-aachen.de/berichte/188-historische-rallye-burg-altena-12-08-2017

Bilder: Frank Schäfer, Photo Service Digital Dortmund