Erste gemeinsame Fahrt von André Behrensdorf und Frank Schäfer. Immerhin, man kann nicht mit Scheidung drohen 🙂
Die Oldtimer-Rallye „Rund um Oelde“ führt seit nunmehr 15 Jahren eine insgesamt 50jährige Tradition von Motorsport-Veranstaltungen in und um Oelde fort. Bereits 1957 gab es hier erste Orientierungsfahrten, später dann „echte“ Rallyes u.a. auf Bundeswehrgeländen, bis der Rallyesport hier wie anderswo durch den Einfluß ökologischer Lobbyisten zum Erliegen kam. Seit 2004 gibt es nun also die Veranstaltung für Oldtimer, die einen sehr guten Ruf hat. Allerdings hatten wir es bisher noch nicht bis nach Oelde geschafft. Also dieses Jahr Premiere!
05.05.2018 15. ADAC Oldtimer Rallye „Rund um Oelde“
Veranstalter: Automobil-Club Oelde e.V. im ADAC
Team: André Behrensdorf / Frank Schäfer auf BMW 2002 ti
Ausgeschrieben war eine sportliche und eine touristische Klasse, letztere hatten wir gewählt. Bei einer Streckenlänge von ca. 140 km erwarteten uns auf 2 Etappen diverse Fahrabschnitte mit ZKs, Kartenaufgaben mit durchgezogener roter Linie sowie insgesamt 8 GLPs. In Summe ein guter Mix aus eher leichter Orientierung und Zeitprüfungen.
Start und Ziel war in der sehr schönen Oelder Innenstadt bei bestem Wetter, vielen Zuschauern und auch einigen Hochzeitsgästen, da dort direkt am Start eine Kirche liegt. Unser Start war erst 11.05 Uhr, dann ging es direkt los mit einer 10-Sekundenprüfung am Startbogen. Mit 10.06 Sek. schafften wir auf Anhieb eine Super-Zeit und das war natürlich gut für die Stimmung im Cockpit. Wenn man das erste Mal zusammen fährt, muss sich die Kommunikation immer erst einmal einspielen und Erfolgserlebnisse sind dann gut fürs Gemüt und schaffen Entspannung….
Seite um Seite kamen dann die Kartenaufgaben, Chinesen gab es gar nicht. Wichtig war: Einbahnstrassensystem beachten, Baumaffen und Ortseingangsschilder nur rechts aufschreiben. Dann ein besonderer Trick, den ich so auch noch nie vorgefunden habe: Innerhalb von Ortschaften können auch Baumaffen stehen, diese sind aber nur dann aufzuschreiiben, wenn vorher KEIN Ortseingangsschild rechts stand… Hier musste man also besonders gut aufpassen.
Die Streckenführung war landschaftlich sehr schön gewählt, insbesondere gefielen die vielen kleinen Strassen .. es gab sogar etwas Industriekultur mit Kraftwerken, alten Zechenanlagen, historischen Schleusen, Fachwerk, etc. – klasse!
In Beckum dann eine Sollzeitprüfung, die man später noch einmal fahren musste. 500 Meter in 1 Minute… eine klare Sache…. am Ende der Prüfung, zwischen der Ziel-Lichtschranke und der folgenden DK stand allerdings noch (sehr trickreich) ein Ortseingangsschild… Erst bei der zweiten Durchfahrt hatten wir das nicht nur gesehen, sondern auch registriert… 5 Strafpunkte aufs Konto…
Eine weitere Besonderheit stand dann im Gewerbegebiet Olfetal an. Hier haben Architekten oder Landschaftsbauer ein wahres Labyrinth mit insgesamt 12 kleinen und großen Kreisverkehren geschaffen. Quasi ein Paradies für Orientierungs-Fahrtleiter. Dort mussten dann 22 kleinste Pfeile in der richtigen Reihenfolge und ohne Verletzung der Grundregeln durchfahren werden. Es begann das im wahrsten Sinne große Gekreisel. Wenn man hier den Überblick verliert, soviel war klar, dann bestand kaum eine Chance wieder den Einstieg zu finden. Mit insgesamt 4 DK wurden die Strecke im Kreisverkehrgetümmel überwacht und durch die diversen Mehrfachanfahrten sammelten wir hier fleißig Stempel. Am Ende hatten wir aber doch ein ganz gutes Gefühl.
Kurz vor der Zieleinfahrt dann der Höhepunkt der Zeitaufgaben: eine 3-fach WP die in 3 Runden mit unterschiedlichen Soll-Zeiten und auch unterschiedlichen Fahrspuren zu absolvieren war. Auch das war einfach klasse gemacht.
Nach der Zieleinfahrt in Oelde gab es dann im Bürgerhaus ein Abendbuffet und freie Getränke nach Wahl. Ja, in der Tat, hier war „all inclusive“. Man muss das erwähnen, denn für 110 EUR Nenngeld gibt es anderswo belegte Brötchen, dünne Suppen und Mineralwasser.
Der Aushang von Zeiten und Musterlösungen ging auch fix. Allerdings gab es hier dann auch wieder sowohl bei den Sportlern als auch den Touristen Ungereimtheiten, Diskussionen und Fehlerkorrekturen. Man muss allerdings positiv vermerken, dass der Veranstalter mit Anfragen oder Hinweisen sehr professionell und freundlich umging. Auch das haben wir ja dieses Jahr schon anders erlebt…
Bei unserer ersten gemeinsamen Fahrt konnten wir am Ende den Pokal für den 1. Platz in der Klasse (sowie den 5. Rang Gesamt touristisch) entgegen nehmen. Top-Abschluss einer Top-Veranstaltung!
Fazit: Der gute Ruf dieser Veranstaltung ist absolut berechtigt. Hier passt einfach alles: sehr schöne Strecke, saubere Unterlagen, guter Mix von Ori- und Zeitprüfungen, angemessenes Niveau, sehr stimmiger Rahmen und alles hoch professionell durchgeführt. Bisher beste Veranstaltung 2018.
Nachtrag: Und an Scheidung hat auch keiner gedacht 🙂
https://www.youtube.com/watch?v=LQ4ydqP81LE&feature=youtu.be