Die Classic Days in Oldenburg bestehen aus drei verschiedenen Veranstaltungen in Kombination über drei Tage: Freitags der City Grand Prix, Samstags die Oldtimer Rallye „Graf Anton Günther“ und am Sonntag dann die Oltimer Charity. Also viel geballte Oldtimerei, zudem noch zentral platziert in der schönen Oldenburger Altstadt.
25.05.2018 10. Oldenburger City Grand Prix
Veranstalter: MSC Oldenburg e.V. im ADAC
Team: Martina Schäfer / Frank Schäfer auf Volkswagen Golf 1 GTI
Der City Grand Prix startet Freitags abends gegen 19 Uhr / 19.30 Uhr und besteht aus einem abgesperrten Rundkurs durch die Oldenburger Altstadt. Das Fahrerlager ist auf dem Schlossplatz gelegen. Der Start erfolgt über eine Rampe vor der Lamberti Kirche, wo die Fahrzeuge auch ausführlich vorgestellt werden. Insgesamt fährt man 2 mal 3 Runden á 1.350 Meter auf Sollzeit mit unterschiedliche Vorgaben:
1. Runde 212 Sekunden
2. Runde 190 Sekunden
3. Runde 214 Sekunden
Das besondere an dieser Veranstaltung sind die Rahmenbedingungen und das Flair. Bei bestem Wetter versammeln sich viele Zuschauer an der Strecke, es gibt einen DJ und auch für ausreichend gute Verpflegung ist gesorgt.
Der Teilnehmerkreis ist aber geteilt, es gibt Leute, die ihr schönes & teures Fahrzeug präsentieren und winken wollen, und es gibt Teilnehmer (wie wir), die das Ambiente geniessen aber trotzdem auch gute Zeiten fahren wollen. Das kann zu Problemen führen…. Wie im unten stehenden Bericht der NZ auch nachzulesen ist, verzögerte sich der Start um ca. 45 Minuten. Zudem hatte die Stadt ab 22 Uhr Lärmschutz in der Innenstadt ausgerufen, d.h. man geriet etwas unter Zeitdruck. Die Fahrzeuge wurden daher nicht im üblichen Minutentakt, sondern alle 30 Sekunden auf den Rundkurs geschickt, der somit relativ voll wurde. Mit Startnummer 10 waren wir recht weit vorne dabei, trotzdem wurden wir immer wieder von vorausfahrenden Teilnehmern der „Winke-Fraktion“ behindert, die sehr langsam unterwegs waren und leider auch für andere Teilnehmer den Platz zum Überholen nicht frei machten. Kann man auch sportlich sehen und so kam doch etwas Monaco Feeling auf… waghalsige Manöver auf einem City- Rundkurs 🙂 Die Art dieser Veranstaltung ist wirklich einzigartig und es bleibt zu hoffen, dass die Genehmigungsbehörden dies noch lange ermöglichen. Als Teilnehmer wünscht man sich aber mehr Zeit zwischen den Starts oder die Bildung von Klassen für mehr oder weniger sportlich orientierte Teilnehmer.
Bericht in der Nordwest Zeitung
Gegen 23 Uhr erfolgt die Siegerehrung auf dem Schlossplatz. Danach geht es ins Hotel… an dieser Stelle ein wenig Werbung, auch wenn das hier ja kein Hotelführer sein soll. Aber das Hotel „Sprenz“ in Oldenburg hat auch für Freunde der Altblechkultur Leckerbissen. Im Hinterhof gibt es zwei Themenzimmer „Mini Cooper“. Ganz stark. Auch sonst ein sehr empfehlenswertes Hotel!
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26.05.2018 25. MSCO-Oldtimer-Classic-Rallye „Graf Anton Günther“
Veranstalter: MSC Oldenburg e.V. im ADAC
Team: Martina Schäfer / Frank Schäfer auf Volkswagen Golf 1 GTI
Um 09.10 Uhr am nächsten Tag geht es wieder auf die Strecke mit der GAG-Oldtimer-Rallye. Start ist wiederum der Schlossplatz mit seiner beeindruckenden Kulisse. Die GAG-Rallye besteht aus drei Elementen: Fahrt nach Chinesenzeichen als Basis, dazu insgesamt 5 GLP (Sollzeitprüfungen) und 4 Orientierungs-Etappen. Für Entspannung sorgt der Umstand, dass Baumaffen nur innerhalb der Ori-Aufgaben vorkommen und auch keine Ortseingangsschilder aufzuschreiben sind. Spannung aber direkt am Startbogen, es beginnt mit der ersten Zeitprüfung: 10 Meter in 6 Sekunden.
Dann geht es ins Oldenburger Land Richtung Ahlhorn und Wildeshausen über zum Teil sehr kleine, auch schottrige und staubige Strassen durch eine sehr schöne Landschaft. Bei den Wertungsprüfungen zeigt sich, dass die Veranstalter das Niveau angezogen haben und auch der typisch norddeutsche Ori-Einschlag ist spürbar. Es gibt sehr viele Punkte in den Aufgaben, die gerne auch einmal neben der Strecke liegen. Oder es sind diverse Punkte auf einem Hof zu fahren. Neben den üblichen Regeln „keine Gegenläufigkeit“, „kein Kreuzen“ und „kürzeste Strecke“ kommen weitere Regeln zum Einsatz. Insbesondere steht unter jeder Aufgabe „Überfahrene Markierungen gelten als nicht mehr vorhanden“. Übersetzt kann man auch sagen: wenn der Punkt neben der doppellinigen Strasse ist, darf man den roten Punkt einmal anfahren, danach aber nicht mehr, da nicht vorhanden.
Auch die Sollzeitprüfungen hatten es durchaus in sich. Beim Rundkurs Exxon Mobil war die Streckenführung nicht ganz eindeutig. Und der zweimal zu fahrende Kurs auf einem alten Militärflugplatz in Ahlhorn war ganz großes Kino. Zwischen den alten Shelter-Anlagen der Amerikaner galt es, auch einfach mal die richtige Strecke zu finden. Also, wir haben uns in der GLP erst einmal verfahren und dann wurde die Zeit verdammt knapp. Also wirklich mit Vollgas zu Ziel-Lichtschranke brettern. Durchaus Racing-Feeling 🙂 Die Ziel-Lichtschranke lag dann allerdings auch noch absichtlich ungünstig in einer nicht einsehbaren Spitzkurve platziert. Hier musste man anhalten, Rückwärtsgang einlegen und kurz zurücksetzen, um hier überhaupt rum zu kommen. Und das mit einem Golf 1. Größere Schlitten dürften da noch mehr Probleme gehabt haben. Wie das wohl gewertet wurde? Denn Anhalten war da eigentlich nicht mehr erlaubt…
Die Mittagspause erfolgte im wunderschönen Landgasthof „Engelmansbäke“ mit Sonnenterasse, Teich mit Brunnen, super Service und tollem Buffet. Daumen hoch! Dann noch ausreichend Zeit bis zum Re-Start und wieder die Flughafen-Nummer… Es folgten weitere 2 Ori-Prüfungen, wobei insgesamt aber die Nachmittagsetappe weniger herausfordernd gestaltet war. Zieleinlauf dann beim Sponsor Autohaus Senger. Dieser hatte für ein schönes Ambiente gesorgt und auch tollen Service. Keine Lieblosigkeit mit Bierzeltgarnitur und Gammel-Schnitzel, nein tolles Grill-Buffet und Getränke inkl. Wein all inclusive. Auch das top.
Leider endet hier der schöne Tag und auch der schöne Teil dieses Berichtes, denn es wurde noch richtig hässlich. Wir haben schon einiges an Diskussionen und Merkwürdigkeiten rund um die Auswertung bei „Oldtimer-Rallyes“ erlebt, aber der Abend des 26.5. bei der GAG-Rallye war schon einzigartig. Es begann mit dem Aushang der Musterbordkarten und Musterlösungen in den Ori-Aufgaben. Nanü? Da hatten wir was übersehen? Uns fehlten Baumafffen laut Musterlösung. Aber wie und wo… also mal nachgesehen und mit anderen Teilnehmer besprochen. Irgendwas konnte da nicht sein, die Musterlösung war gemäß Reglement nicht nachvollziehbar. Also die Veranstalter angesprochen… diese waren den Nachfragen und der anschließenden Diskussionen und auch Kritik offenkundig nicht gewachsen und reagierten zunehmend gereizt. Nicht nur wurden hier neue Regeln eingeführt, „kürzeste Strecke nach Luftlinie“ (im Bordbuch geschrieben als „zur jeweils nächsten Markierung“), auch hat der Fahrtleiter gegen seine eigenen Regeln verstoßen bzw. das eigene komplexe Regelwerk selber nicht mehr verstanden. Solche Meinungsverschiedenheiten kommen ja tatsächlich in der Praxis öfter vor, gerade wenn Fahrtleiter versuchen, besondern tricky zu sein und man dann zig Hirnwindungen braucht um drei Mal durchs eigene Knie geschossen auf die angeblich richtige Lösung zu kommen.. Am Ende kommt es dann darauf an, wie mit solchen unterschiedlichen Auffassungen umgegangen wird. Hierfür gibt es Verbindungsleute oder Schiedsgerichte. Nicht so in Oldenburg. Hier wurde man als Teilnehmer direkt vom (Junior-)Fahrtleiter ins Gebet genommen, man wäre ja schließlich in Oldenburg, da würden andere, eigene Regeln gelten. Offenbar. Denn kürzeste Strecke nach Luftlinie kann man durchaus als Exotisch bezeichen, vor allem in einer als Touristisch (!) ausgeschriebenen Fahrt. Zudem wurde bei der Musterlösung an dieser Stelle gegen die Bestimmung „Überfahrene Markierungen gelten als nicht mehr vorhanden“ verstoßen. Also wie man es drehen und wenden wollte, die Musterlösung blieb unplausibel.
Zurück zum Umgang: die Diskussionslage wurde immer heftiger und die Stimmung schlechter. Der Veranstalter trat dann gegen 20.00 Uhr auf die Bühne und hielt eine Ansprache… Es begann irgendwie mit „… es gibt Diskussionen“. Dann folgte eine Art Wutrede von Völler´schen Ausmaßen. Noch nie habe ich es erlebt, dass der Veranstalter die Teilnehmer für ihre Kritik an der Auswertung derartig ins Achtung stellt. Es gipfelte darin, dass man auf die Teilnehmer „die seit 30 Jahren OldtimerRallyes fahren und überall nur was zu meckern haben“ gerne verzichten könnte. Niemand wäre gezwungen mitzufahren, die Warteliste wäre lang und wem es nicht passen würde, der dürfte gerne wegbleiben. Da ist man erstmal fassungslos. Wir fahren nicht seit 30 Jahren Oldtimer-Rallyes, sondern erst seit 2011. Aber wir haben eine gewisse Vorstellung von Umgang, Höflichkeit und Sportsgeist. Insbesondere wollen wir bei 270 EUR Nenngeld für 2 Tage nicht beschimpft und auch nicht aggressiv angegangen werden. Wir werden auf weitere Teilnahmen an den Oldenburger Classic Days daher gerne verzichten. Für uns dürfen dann dem Veranstalter genehme Teilnehmerkreise nachrücken.
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Hier der Bericht aus 2017